Die Postgraduale Weiterbildung in Personzentrierter Psychotherapie richtet sich an Psycholog*innen mit Masterabschluss und Mediziner*innen. Sie orientiert sich inhaltlich am fundierten Personzentrierten Ansatz von Carl Rogers. Der wird nicht nur später im Gespräch mit Klientinnen und Klienten, sondern auch bereits an den gemeinsamen Weiterbildungstagen gelebt. Dabei steht die persönliche Entwicklung von Ihnen als Teilnehmenden stets im Zentrum. Wir haben alles Wichtige zu den Modulen, zum Ansatz und Anmeldeverfahren für Sie zusammengefasst.
Die Beziehung: das Schlüsselelement des Personzentrierten Ansatzes.
Die Forschung zeigt es: die Wirksamkeit einer Psychotherapie ist massgeblich auf die therapeutische Beziehung zurückzuführen. Diese bildet die Basis des Personzentrierten Ansatzes. Dabei zählen nicht Methoden und Techniken, sondern die charakteristische Beziehungsgestaltung zwischen Therapeut*in und Klient*in. Der Ansatz geht davon aus, dass jeder Mensch die Fähigkeit besitzt, sich konstruktiv zu entwickeln und selbstverantwortlich seine Probleme zu lösen. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Person in Beziehungen die Erfahrung macht, dass sie in ihrem aktuellen Erleben verstanden wird und dadurch zunehmend authentischer sein kann. In der Weiterbildung schulen Sie Ihre Fähigkeit, die therapeutische Beziehung prozesswirksam zu gestalten.
Die Gruppe als wichtiger Ort zum Lernen.
Selbstbestimmtes Lernen und intrinsische Motivation sind die Basis für das Lernerlebnis während den mindestens vier Weiterbildungsjahren im pcaInstitut. Dabei spielt die Gruppe als Lernort eine besondere Rolle. Dort können Sie sich in einem sicheren, von Wertschätzung geprägten Arbeitsklima weiterentwickeln. Und dies sowohl fachlich als auch persönlich. Denn wie es der Personzentrierte Ansatz vorsieht, stehen Sie bei uns als Teilnehmer*in der Weiterbildung und Mensch im Zentrum. Ob in Referaten, Gruppendiskussionen, erlebnisaktivierenden Übungen teils mit Live-Supervisionen, oder durch Audio- und Videoaufnahmen der eigenen therapeutischen Arbeit - Wir arbeiten während den drei Weiterbildungsmodulen sehr erfahrungs- und praxisorientiert, und setzen auf kontinuierliche Begleitung, Reflexion und Supervision. Damit Sie möglichst viel aus der Weiterbildung für sich mitnehmen können.
Das Curriculum auf einen Blick
Modul 1: Grundlagen und mehr
Im ersten Modul erarbeiten Sie in einer geschlossenen Gruppe die theoretischen und praktischen Grundlagen der Personzentrierten Psychotherapie als Basis für Ihr therapeutisches Schaffen. Das Modul dauert gut eineinhalb Jahre und findet in einem Bildungszentrum statt. Neben dem Basistraining beginnen Sie die Gruppensupervision sowie die Selbsterfahrung in der Gruppe. Begleitet werden Sie dabei von vier Facilitators, wovon zwei durchgehend für die Gruppenselbsterfahrung und zwei für das Basistraining inklusive Gruppensupervision zuständig sind. Während des Moduls leisten Sie mindestens 90 Lektionen eigene therapeutische Tätigkeit und erstellen die ersten drei Falldokumentationen. In den Falldokumentationen setzen Sie wissenschaftlich validierte Messinstrumente ein, mit denen Sie die Therapieprozesse reflektieren. Dabei wenden Sie personzentrierte und therapieschulenübergreifende Instrumente an. Mit einer Evaluation der Lern- und Entwicklungsziele schliessen Sie das erste Modul ab.
Modul 2: Wissen und Können vertiefen, eigenen Stil finden
Das zweite Modul dient dazu, das bereits aufgebaute Wissen und Können weiter zu vertiefen. Neben den weitergeführten Gruppensupervisionen geht es während eineinhalb Jahren nun auch vermehrt darum, Ihren persönlichen Stil als Psychotherapeut*in zu finden. Die acht dreitägigen sowie ein eintägiges Seminar werden von wechselnden Facilitators geleitet, die auf das jeweilige Thema spezialisiert sind. Die Gruppensupervision findet zwischen den Seminaren statt, wobei Sie sich in Kleingruppen organisieren und sich eine*n passende*n Supervisor*in aus unserem Verzeichnis suchen. In Modul zwei wird ebenfalls der erste Teil des Praxistransfers absolviert und Sie arbeiten weiter an Ihren Falldokumentationen. Diese müssen dann bis zum Ende des dritten Moduls abgeschlossen sein.
Modul 3: Ausdifferenzieren und Schwerpunkte setzen
Im dritten und letzten Modul steht der personzentrierte Zugang zu unterschiedlichen Störungsbildern im Zentrum. Dazu werden zwei Schwerpunktthemen nach Wahl erarbeitet. Sie verfeinern Ihre therapeutischen Fähigkeiten und formen Ihren eigenen therapeutischen Stil weiter. Das dritte Modul dauert knapp ein Jahr und besteht aus vier zweitägigen Seminaren, die von einem halben Tag Praxistransfer begleitet werden, sowie aus zwei dreitägigen Schwerpunktseminaren. Diese Seminare werden durch Facilitators mit entsprechenden Spezialisierungen geleitet. Daneben werden die Gruppensupervision, die eigene therapeutische Tätigkeit und die Falldokumentationen weitergeführt.
Der letzte Schritt: die Zertifizierungsarbeit
Haben Sie alle Weiterbildungselemente abgeschlossen, sind Sie zur Zertifizierung zugelassen. Für diese erstellen Sie eine Zertifizierungsarbeit, bei der Sie eine abgeschlossene Psychotherapie einer schriftlichen Prozessanalyse unterziehen. Diese dokumentieren Sie mit Video- oder Audioaufnahmen. Die Zertifizierungsarbeit dient dann als Grundlage für die Abschlussprüfung in Form der Zertifizierungssitzung. Diese findet mit der Supervisionsgruppe, der Supervisionsperson und einem weiteren Facilitator statt. Ist diese erfolgreich, können Sie die Weiterbildung mit dem Zertifikat «Personzentrierte*r Psychotherapeut*in» und dem Fachtitel «Eidgenössisch anerkannte*r Psychotherapeut*in» abschliessen.
Immer begleitet durch die Facilitators
Die für Sie zuständigen Ausbilder*innen – die Facilitators – verfügen alle über die Zusatzqualifikation Supervisor*in und Ausbilder*in pcaSuisse. Sie haben ebenfalls die Weiterbildung in Personzentrierter Psychotherapie absolviert und zeichnen sich durch eine langjährige Berufspraxis aus. Sie bilden sich zudem gemäss unseren Weiterbildungsrichtlinien laufend fort. Vor allem aber haben Sie den Personzentrierten Ansatz verinnerlicht und tun deshalb primär eines: Sie stellen Sie als Weiterbildungsteilnehmende*n ins Zentrum.
Last but not least: Finanzielles und weitere Fakten
Die Modul-Gebühren belaufen sich auf insgesamt CHF 29’890 und die individuellen Kosten für Aufnahmeverfahren, Selbsterfahrung und Supervision sowie Zertifikate auf CHF 19’320 - 24’385. Hinzu kommen Kosten für Kost & Logis, Bücher, Materialien in der Höhe von ca. CHF 4’500. Die detaillierte Kostenübersicht für alle Weiterbildungsteile und die Zahlungsmodalitäten finden Sie in unserem Weiterbildungsprogramm.
Ihr erster Schritt zur Zertifizierung: die Anmeldung
Melden Sie sich jetzt für die nächste Durchführung an. Für einen persönlichen Eindruck unserer Weiterbildung empfehlen wir Ihnen zuvor den Besuch einer unserer Infoveranstaltungen. Vielleicht auf bald!
